SEXUELLE ANZIEHUNG

25.07.2023

Im sexualtherapeutischen Modell Sexocorporel gibt es dafür, was wir an anderen Menschen anziehend finden, das Konzept der sexuellen Anziehungscodes.

Das sind vielfältigste Sinnesreize, Eigenschaften, Gesten, Worte, Rituale, körperliche Merkmale oder Verhaltensweisen, die erregend auf uns wirken.

Einige Attraktionscodes, wie z.B. die sexuelle Orientierung (auf Männer, Frauen oder divers), sind nach derzeitigem Stand der Wissenschaft angeboren.

Andere Aspekte der sexuellen Attraktionscodes sind, wie so vieles in unserer Sexualität, gelernt und durchErlebnisse ab frühester Kindheit beeinflusst und geprägt. Zu solchen gelernten Codes gehören zum Beispiel: Unsere sexuellen Neigungen zu Gesichtszügen, Körperformen, Persönlichkeiten, Szenarien oder Gegenständen usw.

Des Weiteren werden sie beeinflusst durch 

  1. die umgebende Kultur, 

  2. familiäre und soziale Einflüsse, 

  3. die eigenen Interessen,

  4. sexuelle und andere Lebenserfahrungen.

Manche von uns brauchen ganz bestimmte Codes, um erregt zu werden (z.B. bei einem Fetisch) und andere sind empfänglich für eine Vielfalt an Reizen.

Man kann also unterscheiden, wie eng oder weit persönliche Attraktionscodes sind und das eigene Muster  auf einem Kontinuum von "besonders eng" und "besonders weit" einordnen.

unbestimmt/undefiniert ---- weit/vielfältig ---- bevorzugt ---- eng ---- exklusiv/ausschließlich

Wo die eigenen Attraktionscodes verortet sind, sagt nichts darüber aus, wie gut, sinnvoll, gesund o.ä. sie sind. Wenn sie für die eigene Sexualität funktionieren (und niemand zu Schaden kommt), ist alles in Ordnung.

Manchmal stossen wir mit dem, was wir erregend finden, aber an Grenzen.

Dies kann beispielsweise vorkommen, wenn wir eine ganz präzise, schwer herbeizuführende Kombination an Reizen brauchen oder wenn wir etwas anziehend finden, das wir nicht erregend finden wollen.

In so einem Fall macht es Sinn, sich die eigenen Attraktionscodes genauer anzuschauen (z.B. im Rahmen einer Sexualberatung).

Das hilft einem besser zu verstehen, warum wir wen oder was besonders attraktiv finden und wie das als Ressource für die eigene Sexualität genutzt werden kann.



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